Bridges of Hope: Deutsch-Israelisch-Palästinensisches Kunstprojekt zur Begegnung und Versöhnung

Juliane Spitta, Künstlerin

Dies Projekt wurde im Sommer 2003 erstmalig an der Odenwaldschule Oberhambach durchgeführt. Während 14 Tagen haben 28 Jugendliche und etwa 7 Erwachsene intensiv zusammen gelebt, gearbeitet und gelernt. Am Ende war eine Brunnenskulptur entstanden, die man an der Odenwaldschule besichtigen kann. Die jüdisch-arabische Gruppe aus Israel trifft sich seither weiter – sowohl privat als auch organisiert durch die Universität Haifa sowie das Social Development Committee of Haifa (einer arabischen Organisation) – um die persönlichen Beziehungen und die aufgenommenen Prozesse zu vertiefen und gemeinsam nach Wegen zu suchen, die jüdisch-arabische Verständigung (zunächst) im eigenen Umfeld zu verbessern.

Das Gesamtprojekt wurde gefördert von der SAP AG, dem Bundesministerium für Jugend und Soziales sowie vielen weiteren Spendern. Es wurde ausgezeichnet u.a. von der Theodor Heuss Stiftung mit dem Preis „Demokratisch Handeln“.
In den kommenden Jahren soll mit neuen Gruppen in Kooperation mit denselben und auch neuen Trägern die Arbeit fortgeführt werden, um einen kontinuierlichen Prozess zu ermöglichen. Um dies realisieren zu können, wird ein Ort gesucht, an dem diese Treffen in den kommenden Jahren stattfinden können. Idealerweise ein Ort mit einer grünen Wiese, auf der in den nächsten 10-20-30-??? Jahren jeweils im Sommer Skulpturen entstehen, welche die Prozesse der Begegnung, Annäherung, Versöhnung sowie die Visionen der jungen Teilnehmer aus Israel, Palästina und Deutschland ausdrücken und dokumentieren. Gleichzeitig werden immer Kooperationspartner, Förderer und Netzwerkpartner gesucht, die an diesem Kunstwerk der Zukunft in irgendeiner Form mitweben wollen.
Kunst als Sprache Wir sehen und verwenden Kunst als Sprache, die es ermöglicht, die Welt durch die Augen des Anderen zu sehen. Sowie als Sprache, die es ermöglicht, Dinge auszudrücken, die sonst ohne Ausdruck bleiben und nicht kommuniziert werden können. Mit der Sprache der Kunst ist es möglich, sich verständlich zu machen ohne gleich in den Kampf mit einer anderen Auffassung zu geraten. Die Sprache der Kunst ist unmittelbar und erzählt von den Gefühlen ihrer Schöpfer, ihrer Menschlichkeit, ihrem persönlichen wie kulturellen Hintergrund. Damit kann sie, immer wieder, ein Same für den Frieden sein. Dieses Projekt vereint notwendige Bewusstseinsbildung (Information, Reflexion, Gespräch) mit einem repräsentativen, künstlerischen Resultat, das positive Öffentlichkeit auf sich zieht. Durch die hier praktizierte Verbindung von öffentlichem und persönlichem Diskurs, individuellem und gemeinschaftlichem Arbeiten wird zudem ein nicht unerheblicher Beitrag zur demokratischen Bildung geleistet.
Das Projekt Es werden 6-8 jüdische und 6-8 arabische Studenten (z.B. der Universität Haifa) ausgewählt, vorbereitet und zusammen mit Ihren Begleitern, einem palästinensischen sowie einem jüdisch-israelischen Künstler für mindestens 14 Tage nach Deutschland eingeladen. Dort arbeiten sie zusammen mit 6-8 deutschen Studenten, den deutschen Künstlern sowie einem/einer professionellen Mediatorin und anderen Helfern.

Jeder TN wird in dem gemeinsamen Prozess dazu angeregt und darin unterstützt, seine eigenen Ideen und Visionen zu entwickeln, zu gestalten und zu kommunizieren. Durch diesen Aufbau des Prozesses hat jede Person und jede Gruppe Gelegenheit, einen eigenen Ausdruck zu erarbeiten und sich darzustellen. Gleichzeitig wird an der Frage der Beziehungen zwischen diesen Formen (Menschen und „Nationalitäten“) gearbeitet. Wir wollen einen ehrlichen Prozess und haben den Mut, diesen in dem gemeinsamen Prozess zu dokumentieren. Die Umgangssprache ist Englisch.
Die Beteiligten Organisationen in Israel Das Jüdisch-Arabische Zentrum der Universität Haifa (offizielles Organ der Universität) , Direktor: Dr. Faisal Azaiza. Wichtiger Ansprechpartner (begleitete die Gruppe in 2003 und arbeitet seither regelmäßig mit ihr weiter): Prof. Dr. Avner Giladi
Das Social Development Committee of Haifa Das SDC ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die 1988 von arabischen Bürgern für arabische Bürger ins Leben gerufen wurde. Das Komitee arbeitet weitestgehend auf ehrenamtlicher Basis, um fehlende Bildungs- und Versorgungsdienstleistungen für die Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. Die (ehrenamtliche) Leitung hat der Sozialarbeiter, Hochschullehrer und Schulinspektor Hussein Igberieh. Das SDC unterhält eine kleine Bibliothek, eine gesponserte Zahnarztpraxis für arme arabische und jüdische Familien sowie Bewohnerinnen des Frauenhauses, eine Kinderkrippe, Rechtsberatung, Familienberatung, Auffangprogramme für Schulabbrecher, widmet sich der Ausbildung von Frauen, jüdisch-arabischen Jugendleitern und anderen Multiplikatoren und „Führungskräften“ und führt jüdisch-arabische Feriencamps zur Stärkung der Koexistenz durch.

Zum Umkreis des SDC gehören neben Arabern auch Juden wie Avner Giladi, Professor an der Universität Haifa und Leiter der Abteilung Nahost-Geschichte sowie viele andere jüdische Bürger von Haifa und in Israel. Das SDC hat bereits mit der Friedrich Ebert Stiftung in Israel gearbeitet und wird von verschiedenen anderen Stiftungen unterstützt.

Weiterer wichtiger Kooperationspartner: Der Verein „Mémoire de l’Avenir/Memory of the Future“ mit seinem internationalen Netzwerk unter der Leitung von Margalit Opman Berriet, Paris
Website: www.memoire-a-venir.org

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