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Künstler aus drei Nationen am Tisch

Jens Sell 15.08.2011 Bad Freienwalde (moz)

Mit einer Exkursion durch die Stadt hat am Montag der einwöchige Kunstworkshop mit polnischen, palästinensischen und deutschen Künstlern aus Anlass des zehnjährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Bad Freienwalde–Miedzyrzecz begonnen.

 Start am runden Tisch: Hubert Winnik, Anna Sobkowiak, Lutz Leibner, Dolmetscherin Joanna Kozakiewiecz, Nasrin Abu-Baker, Abed Abdi, Inga Murawska, Frank Hartung und Peter Heyn (v. l.) bei der Eröffnung des Kunstworkshops im Spielbau-Atelier. © MOZ

„Bad Freienwalde ist eine Stadt der schönen Künste. Sie hat Räume für die Kunst und Interesse für die Künstler“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin, Marianne Beise, als sie Montagmorgen im Atelier des Vereins Spielbau die Teilnehmer des Kunstworkshops begrüßte. Sollte Bad Freienwalde den Zuschlag für die Ausrichtung der übernächsten Landesgartenschau erhalten, so würden die in dieser Woche entstehenden Kunstwerke dort an passender Stelle ausgestellt, versicherte die Vertreterin des Rathauses.

Der Kunstworkshop führt in diesen Tagen die polnischen Maler, Grafiker und Bildhauer Anna Sobkowiak, Inga Murawska und Hubert Winnik, die Deutschen Lutz Leibner, Peter Heyn und Frank Hartung sowie die palästinensischen Künstler Abed Abdi, Nasrin Abu-Baker und Hava Gillon, die alle im israelischen Haifa leben, zur Arbeit zusammen.

Entstehen werden aber keine gemeinsamen Kunstwerke, sondern die meisten arbeiten an ihren laufenden Projekten weiter. Lutz Leibner zum Beispiel, Bildhauer aus Berlin, will Monotypien (Dabei wird auf Glas-, Igelit-, Acryl- oder Metallplatten gezeichnet oder gemalt und, solange die Farbe noch feucht ist, auf Papier gedruckt/d. Red.) oder vielleicht kleine Modelle herstellen. Er widmet sich aktuell dem Engel-Thema: „Die hat schließlich noch keiner gesehen, da bin ich völlig frei in der Gestaltung und kann die Räume bis ins Profane ausschreiten“, sagt er schmunzelnd. Frank Hartung arbeitet des Öfteren an Wochenenden bei Spielbau an seinen Steinskulpturen. An denen will er weiter schaffen. „Wichtig für uns sind die Gespräche untereinander“, sagt Lutz Leibner, sicher werde man diese internationale Atmosphäre nun nicht gleich in den Kunstwerken eins zu eins wiederfinden, aber inspirierend werde sie schon sein, sagt er.

Elke Brähmer, die Gastgeberin vom Verein Spielbau, lädt die Bad Freienwalder und die Kunstfreunde der ganzen Region am nächsten Sonntag zur abschließenden Schau der in dieser Woche entstandenen Kunstwerke ein. Als Thema steht „Glamour“ über dem Workshop. Die Vernissage ab 11 Uhr im Spielbau-Atelier steht wie der ganze Workshop unter dem Leitwort „Inspiracje 2011“. Im Rahmen des Projekts ist vom 8. bis 17. September eine Jugendbegegnung von Schülern der Erna-und-Kurt-Kretschmann-Oberschule und von Schülern aus der polnischen Partnerstadt Mied­zyrzecz geplant.

Wem der Weg zum Vereinsgelände von Spielbau zu weit ist, der kann die Werke des Sichtkunst-Projekts zum Altstadtfest in der Innenstadt bewundern. Wie Elke Brähmer gestern ankündigte, sei der Verein Spielbau in vielversprechenden Verhandlungen über leerstehende Gewerberäume in zentraler Lage, um dort ständige Ausstellungsmöglichkeiten zu erschließen: „Wir stellen uns eine heimatlose Galerie vor, die sporadisch Kunst vorstellt“, sagte sie bei der Eröffnung. Neu sei auch die Idee, in der Kurstadt langfristig Plastiken in einem geeigneten Skulpturenpark zu präsentieren.

Die Künstlergruppe begab sich am Montag zunächst auf einen Rundgang durch die Stadt, der erste Schritt zur „Inspiracje“.

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